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Everyday places of modernity

Class at Faculty of Arts |
ADE110112

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Ob nun Büro oder Fabrik, Schule und Universität, Kino oder Kneipe: Unser Alltag ist in großem Maße auch durch diejenigen Orte und Räume beeinflusst, in denen wir uns befinden. Sie vermitteln nicht nur spezifische Atmosphären, sondern prägen unser Wahrnehmen, Denken und Verhalten.

Dabei zeigen sich gerade in der Moderne beschleunigte Veränderungsprozesse von Orten und Räumen. Sie erzeugt eine hohe Fluidität und Dynamik, die zur Auflösung fester Strukturen und zur Neuentstehung spezifischer Orte führt; und damit auch den sozialen wie individuellen Alltag grundlegend (?) umgestaltet.

Im Seminar fragen wir uns (auch angesichts unserer eigenen Alltagserfahrungen): Wo – und wie – findet Alltag statt und welche Funktionen sind mit ihm verbunden? Und ist Alltag angesichts seiner (vermeintlichen) Monotonie überhaupt erzählens- bzw. darstellenswert? Oder anders gefragt: Schließen sich Kunst und Alltag gegenseitig aus?

Diese und weitere Frage werden wir in 3 Schritten bearbeiten.

Im ersten Schritt werden wir uns mit theoretischen Texten zu Alltag und Moderne beschäftigen.

Im zweiten Schritt werden wir uns anhand ausgewählter Beispiele aus Literatur und Medien der Gegenwart einen kleinen Überblick über Alltagsorte und ihre Bedeutung erarbeiten. Wir werden dabei über Büros und Fabriken, Schulen und Universitäten, Tankstellen und Parkplätze, Hotels und Gaststätten, Bahnhöfe und Supermärkte (usw.) sprechen – und zugleich auch nach ihren spezifischen sozialen Funktionen und medialen Ästhetiken fragen. Als Vorbilder können uns dafür u.a. Heinz Drüghs „Ästhetik des Supermarkts“ und Florian Werners „Die Raststätte. Eine Liebeserklärung“ dienen. Dies fungiert zugleich auch als kleiner Einblick in die Gegenwartsliteratur.

Im dritten Schritt schließlich werden wir anhand von zwei ausgewählten Orten – dem Büro und der Kneipe – deren literatur- und kulturgeschichtliche Entwicklung etwas tiefergehender erkunden. Dafür beschäftigen wir uns mit Texten aus dem 19., 20. und 21. Jahrhundert. Dadurch können wir nicht nur die (literatur- und medien-)geschichtliche Entwicklung der jeweiligen Orte, sondern auch deren kulturelle und subjektive Wahrnehmung nachvollziehen. Zu diesem Zwecke werden wir zugleich auch Seitenblicke auf Fotografien, Filme und Serien werfen.