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Czech-Austrian places of memory

Class at Faculty of Arts |
ADE110117

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Die beiden Nachbarländer Tschechien und Österreich teilen basierend auf ihrer gemeinsamen Geschichte eine Vielzahl an kollektiven Erinnerungen. Bezeichnend dafür ist, dass diese Erinnerungen in den unterschiedlichen nationalen Kollektiven zum Teil sehr ähnlich, zum Teil aber auch unterschiedlich wahrgenommen und tradiert werden. Die Erinnerungsorte als Symbole, die beide Länder für sich beanspruchen, geben Anlass zu Diskussionen und prägen den generationenüberdauernden Diskurs. Offensichtlich teilen sich Tschech*innen und Österreicher*innen viele dieser „langlebigen, Generationen überdauernden Kristallisationspunkte kollektiver Erinnerung und Identität, die in gesellschaftliche, kulturelle und politische Üblichkeiten eingebunden sind und die sich in dem Maße verändern, in dem sich die Weise ihrer Wahrnehmung, Aneignung, Anwendung und Übertragung verändert.“ (Franćois/Schulze) Das mittlerweile in den Geisteswissenschaften sehr etablierte Konzept der Erinnerungsorte bietet die Möglichkeit der Auseinandersetzung mit kulturell geprägten und unterschiedlich tradierten Inhalten aus diversen Perspektiven.

Die Lehrveranstaltung stützt sich dadurch weniger auf die Wiedergabe historischer Ereignisse, sondern auf die Formen der Erinnerung, mit einem Schwerpunkt auf Literatur. Zentral ist dabei nicht ein national vereinnahmter und instrumentalisierter Vergleich, sondern eine multiperspektivische Darstellung des Parallelen und Gemeinsamen, um die Vielschichtigkeit der sich überschneidenden Erinnerungskulturen in Tschechien und Österreich zu begreifen.

Mögliche Themen können folgende sein: Habsburger Monarchie, Bedeutung der böhmischen Küche (z.B. Palatschinken, Frucht- und Kartoffelknödel, Powidltascherl, Buchteln, Mohnnudeln, Kartoffelsterz, Apfelstrudel, Baumkuchen, Gulasch, Schweinsbraten, Tafelspitz, Schnitzel, Rindsschnitzel auf Znaimer Art, Schinken- oder Krautfleckerl), Schlacht bei Königgrätz, KZ Theresienstadt, Prager Deutsch & Böhmakeln, Personen wie Maria Theresia oder Kaiser Franz Joseph, Bočena Nêmcová und Aschenbrödel, Adalbert Stifter, Franz Werfel, Karl Kraus, Jaroslav Hašek & "Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk", Marie von Ebner-Eschenbach u.a. Weitere Vorschläge sind willkommen.

Insgesamt orientiert sich die Lehrveranstaltung stark an den Interessen der Studierenden.