Die frühe europäische Neuzeit kennt eine Reihe von sozialutopischen Entwürfen: 1516 erscheint De optimo statu rei publicae deque nova insula Utopia von Thomas Morus als fiktiver Reisebericht, gefolgt 1534 von einer
Passage aus Gargantua und Pantagruel von François Rabelais mit der Schilderung der Abtei Thélème (La Vie très horrifique du grand Gargantua, père de Pantagruel, Kap. 52-57). Der Mönch und Humanist Tommaso
Campanella verfasst 1602 in neapolitanischer Festungshaft die erst 1623 publizierte Schrift La città del Sole, wie auch die 1614 niedergeschriebene Nova Atlantis von Francis Bacon erst nach seinem Tod 1627 erscheinen kann.
Es wird zu untersuchen sein, wie diese utopischen Entwürfe vor dem Hintergrund zeitgeschichtlicher
Konstellationen und ideengeschichtlicher Reminiszenzen das Neue eines noch nicht jeweils unterschiedlich zu denken versuchen.