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Self-formation- Calligraphy as basho of formless form in the philosophy of Nishida Kitarô

Publikace na Fakulta humanitních studií |
2018

Tento text není v aktuálním jazyce dostupný. Zobrazuje se verze "de".Abstrakt

Nishida Kitarôs Lebenswerk lässt sich nicht nur von seiner Philosophie her verstehen. Sein Denkweg war stets durchdrungen von der Übung des Zen-Buddhismus.

So sind sein kalligraphischer Nachlass sowie seine Waka-Dichtungen ein Zeugnis wechselseitiger Befruchtung seines philosophischen Weges mit seiner Zen-Praxis. Der Vortrag teilt sich in zwei aufeinander bezogene Teile.

In ihnen spiegelt sich gleichsam die zirkuläre Textstruktur der Schriften NIshidas und die dialektische Bewegung innerhalb der Selbstbildung. Er hat damit selbst einen performativen Charakter.

Im ersten Teil wird die Konstitution des Selbst-Bilds im Sinne Nishidas auf dem Hintergrund absolut widersprüchlicher Selbstidentität in Bezug zur wahren Realität und Reinen Erfahrung dargestellt. Der Aufbau seiner dialektisch bewegten "Inneren Welt" ist gebunden an die formlose Form des Selbst, welche den Ort des Nichts (beim frühen Nishida Reine Erfahrung genannt) braucht, um in diskontinuierlicher Selbstbejahung, die zugleich Selbstverneinung ist, zur Anschauung zu kommen.

Innerhalb dieser Anschauung bleibt das Selbst selbst formlos. Ein Blick in das Spätwerk Nishidas (NKZ 10.1) zeigt, dass er dort mit der gleichen Denklogik, die natürliche Welt und deren Räumlichkeit (kûkan空間) und Zeitlichkeit die ideellen Formen (keisô形相) bildet, die zudem begrenzt werden.

Da diese Formen der Intellektuellen Anschauung zuzuordnen sind, zeigen diese sich in der Handelnden Anschauung als Gestaltungsakt der diskontinuierlichen Kontinuität von Welt, als Welt-Bild. Deren Handlungssakt gründet auf der Gerichtetheit des Leibes innerhalb dieser Welt.

Der zweite Teil überträgt diese Bewegung der Selbst-Bildung auf den Akt des Kalligraphierens. Darin wird der leibliche Selbst-Ausdruck betont, in welcher der Schatten (kage景) des Selbst-Bildes in Erscheinung tritt.

Der Tuschestrich selbst ist demnach nicht der Ausdruck des Selbst, sondern die Spur einer autopoeitischen Reflexion im Selbst, die sich durch Handelnde Anschauung darin in seiner Form (katachi容) als "Lebens-Bewegung-des Selbst" veräusserlicht.