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Erzählen über die Vertreibung zwischen Autobiographie und Fiktion

Publication at Faculty of Arts |
2021

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Im Beitrag werden die Manifestationsweisen von Identität und Differenz zwischen dem Autor, dem Erzähler und dem Protagonisten erläutert, die in den Vertreibungswerken von Peter Härtling, Erica Pedretti und Ilse Tielsch mit Hilfe von diversen narrativen Verfahren gestaltet wird. Den methodologischen Ausgangspunkt bilden dabei einerseits die von Philippe Lejeune vorgeschlagene Klassifizierung der autodiegetischen Erzählweisen in der Autobiographie und dem autobiographischen Roman und andererseits die Unterscheidungsmerkmale zwischen den fiktionalen und den faktualen Texten, die Gérard Genette auf der Grundlage von Lejeunes Theorie der "Pakte" entwickelt hat.

Die Konstellationen in der narratologischen Triade Autor/Erzähler/Protagonist stellen in den Werken der genannten SchriftstellerInnen unterschiedliche Grenzfälle der Realisierung des autobiographischen und des romanhaften Paktes dar. Da die narrative Struktur des literarischen Werks zu den wichtigsten Ausdrucksformen der "Rhetorik des kollektiven Gedächtnisses" (Astrid Erll) gehört, durch welche der geschilderten Vergangenheit Sinn verliehen wird, zeigt die Analyse der Grenzfälle auf, wie die Werke dieser AutorInnen von den anderen Vertreibungstexten der 1970er und 1980er Jahre unterscheiden.